Beim Anmeldeschluss waren es grade mal sechs Schüer*innen, die den Mut hatten, sich für den eintägigen Workshop „Slam den Rassismus weg“ und, damit gekoppelt, einen Auftritt am Abend des gleichen Tages beim „Offenen Mikro“ in der Aula des C-Baus zu melden. Der Abend, eigentlich der Höhepunkt des Projekts, schien gefährdet …
Ein letztes Treffen zwischen Teilnehmer*innen und Kursleiter*innen, samt und sonders Lehrer*innen am Rupert-Neß-Gymnasium, ließ jedoch Hoffnung aufkeimen: fast alle Schüler*innen wussten von welchen, die auch Interesse hatten, nur noch nicht den Mut und die Zeit zur Anmeldung gefunden hatten.
Und so startete der Tag schließlich mit 15 Jugendlichen, die sich auf 8 Projekte und Ideen verteilten. Eine Improvisation führte alle auf das Thema Ausgrenzung und Diskriminierung hin, Erscheinungen, die leider im Schulalltag offen und verdeckt auch an unserer Schule auftreten und daher den „roten Faden“ für unseren diesjährigen Beitrag zum Label „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vorgeben sollten. Ein großes Mindmap brachte den Austausch von Gedanken, Ideen und auch Ängsten in Gang und gab zusammen mit Bildern, Texten und Filmen den ganzen Tag über in einem Inspirationsraum allen Teilnehmenden Impulse und die Chance, sich in ihre Gedanken zurückzuziehen.
Zwei längere Arbeitsphasen am restlichen Vormittag und am Nachmittag, zeitlich geteilt von einem gemeinsamen Mittagessen und einer Feedbackrunde aller, brachten dann sehr zügig die Projekte in ihren unterschiedlichen Präsentationsformen voran. Es stellte sich heraus, dass alle, die sich angemeldet hatten, schon sehr konkrete Vorstellungen davon hatten, wie ihr Text, ihr Tanz, ihre Kurzszene auszusehen und das Thema Diskriminierung in den Fokus zu nehmen hatten.
Ganz rasch inszenierte abschließende Proben auf der inzwischen von der Technik aufgebauten Abendbühne steigerten im letzten Augenblick die Nervosität vor dem Auftritt, so dass alle mit dem nötigen Adrenalin im Körper sich in ihren Moment auf der Bühne stürzten. Die Ergebnisse, sechs Texte, zwei Szenen, ein Tanz und ein äußerst sportliches Ropeskipping, konnten sich durchweg sehen lassen. Klar, präzise und deutlich kamen die Beiträge Schlag auf Schlag im Zuschauerraum an und forderten anhaltenden Beifall heraus.
Nach einer knappen Stunde standen alle Beteiligten beeindruckt und staunend vor einem Ergebnis, das sie so nicht erwartet hatten und das allen Mut macht, mit diesem Format weiterhin das Thema Diskriminierung intensiv anzugehen.