„Bis die Sterne zittern“ ist ein historisch fundierter Roman von Johannes Herwig, der im Juni 2017 durch den Gerstenberg Verlag veröffentlicht wurde und aus dem der Autor für alle Klassen 9 des RNG am 24. Januar vorlas.
Die Handlung spielt 1936 in Leipzig und handelt von dem 16-jährigen Harro, der direkt am Anfang des Buches in eine Schlägerei mit Jugendlichen, die mit den NS-Ideologien sympathisieren, verwickelt wird. Unerwarteterweise wird ihm Hilfe von Gleichgesinnten in seinem Alter zuteil. Daraufhin lernt er das Leben der oppositionellen Jugendcliquen für sich kennen und verbringt große Teile seiner Freizeit mit ihnen. Als Mitglied einer der „Leipziger Meuten“ entdeckt er das normale, freie Leben eines Jugendlichen, der sich den Nazis nicht beugen möchte. Im Rahmen dieser Aktionen entdeckt er auch seine erste große Liebe, Josephine, für sich. Trotz des Widerstandes gegen die Nazis differenziert sich Herwig von ähnlichen Vereinigungen wie den Edelweißpiraten, da die Leipziger Meuten weniger auf den politischen Aspekt als auf ein möglichst normales Leben für Jugendliche fokussiert waren.
Dem Autor ist es durch seine knappen und markanten Sätze, wie auch seinem lebendigen Schreibstil, der sich sowohl auf Metaphern als auch auf detailreiche Beschreibungen stützt, gelungen, eine Nähe zu den Charakteren zu erzeugen, die die damaligen Zustände nachvollziehbar veranschaulicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass Johannes Herwig sich das Thema ausgesucht hat, weil er selbst ähnliche Zustände in seiner Zeit als Jugendlicher in der DDR erlebt hat. Sicher war die Aktualität der Handlungen für Herwig ein weiterer Grund, sich das Thema auszusuchen, was sich auch in dem aus seinem Buch stammenden Satz: „Es ist einfach weiser, mit der Zeit zu gehen“ aufzeigt. Dieser Satz begründet, wie ich finde, die Einstellungen der Nazi-Sympathisanten als auch die der Widerstandsbewegungen sehr gut. Wobei der Kerngedanke des Buches, wie Herwig selbst sagt, auf der Tatsache beruht, dass „nicht alle Nazis oder Rebellen [waren], sondern das es auch [diejenigen] gab, die einfach nur [leben wollten]“.
Die Veranstaltung wurde von der Mediathek in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Wangen organisiert. (Linus Sigerist, 9c)
Fotos: Lara Schubkegel