Schneechaos auf der grünen Insel?! – Dublin Austausch 2018
18:23 (GMT+1), 27. Februar 2018, Dublin Zentrum: Verstopfte Straßen, Menschen, die eilig vorbeihasten, der übliche Feierabendverkehr… und dann plötzlich: Schnee, das erste Mal wieder seit acht Jahren. Eigentlich doch das Normalste auf der Welt, aber für die Iren Grund genug, das gesamte öffentliche Leben eine Woche lang einzustellen.
Im Februar dieses Jahres flogen elf Schülerinnen der zehnten Klasse nach Dublin für einen Schüleraustausch mit der Loreto High School Beaufort, einer reinen Mädchenschule. Von den irischen Gastfamilien herzlich aufgenommen, konnten wir uns sehr schnell einleben. Unsere Austauschpartnerinnen ermöglichten uns einen umfangreichen Einblick in Irlands Hauptstadt: Neben einer City-Rallye mit anschließender Erkundung auf eigene Faust, haben wir im Dublinia Wikinger-Museum einiges über die Entstehung der Stadt erfahren. Weitere gemeinsame Ausflüge nach der Schule führten an die Promenade Dun Laoghaire, in die Innenstadt oder in den Zoo im Phönix Park.
Vormittags begleiteten wir unsere Mädels in die Schule, die sich als spaßig und entspannt herausstellte: In der High School ist die zehnte Klasse ein „Transition Year“; das heißt, dass sie ein Jahr Zeit haben, um durchzuschnaufen, sich auf die kommenden Jahre vorzubereiten und sich auf Projekte wie das jährliche Musical zu konzentrieren. Außerdem verbrachten wir mehrere Abende als Gruppe zusammen, an denen viel gelacht, gesungen, gespielt und nette Gespräche geführt wurden.
So war unser Alltag, doch dieser änderte sich dann plötzlich: Schon in der ersten unserer zwei Wochen wurde im Radio von nichts anderem als dem „Beast from the East“, offiziell genannt „Storm Emma“, gesprochen. Dieser kam auch, jedoch bei den meisten von uns in der Stadt gemäßigter als auf dem Land. Dennoch ging es so weit, dass neben geschlossenen Schulen, Universitäten, Läden, etc. auch zeitweise der gesamte öffentliche Verkehr stillgelegt wurde, was bedeutete, dass die einzige mögliche Fortbewegungsart zu Fuß zu gehen war -oder mit einem Schlitten. Gründe überhaupt einen Schritt vor die Tür auf die ungeräumten Straßen zu tun, waren beispielsweise, um bei der riesigen Schneeballschlacht northsiders vs southsiders auf der O‘Connell-Brücke mitzukämpfen oder in den wenigen geöffneten Supermärkten noch etwas Brot zu suchen, was sich als eine schwierige Mission erweisen sollte: Meistens war schon alles weg.
Als wir uns dann nach zwei Wochen schweren Herzens auf den Weg zum Flughafen machten, war bei so mancher die leise Hoffnung, dass unser Flug vielleicht doch nicht planmäßig gehen würde. Aber wir hatten Glück(?): Unser Flug war einer der ersten nach zwei Tagen gestoppten Flugverkehrs in Irland und so kamen wir voller Wehmut in Deutschland an, Wehmut, die noch nicht vergangen war, als wir im Memminger Flughafen im Kampf ums Gepäck zu spüren bekamen, dass wir unzweifelhaft in Deutschland angekommen waren, aber die der Freude wich, als wir wieder in unseren deutschen Familien waren.
Jetzt freuen wir uns alle auf das Wiedersehen im Juli … Endlich sind sie da. Der Gegenbesuch der Irinnen: eine Bereicherung für unsere Schule! (Franziska Schädler, Pia Schwarz, Priska Keller)