Das RNG sagt danke an alle Sänger*innen, Organisatoren*innen und natürlich an alle Spender*innen die dieses Benefizkonzert zu einem großen Erfolg haben werden lassen. Gerne können sie auch weiterhin an „Ärzte ohne Grenzen“ spenden:
Empfänger: Ärzte ohne Grenzen
IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00
BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: Benefizkonzert Wangen
Wie schafft man es in Coronazeiten 150 Schüler*innen für den Frieden und die Arbeit von „Ärzte ohne Grenzen“ zu motivieren?
Stefanie Müller-Deuschle mit ihren Kolleg*innen Irmtraud Mielebacher, Gisela Stärk und Alois Temmel ist es gelungen. Das Rezept? Ganz viel Liebe und Leidenschaft für die Musik und für die Schüler und einen unerschütterlichen Glauben trotz aller Widerstände für die gute Sache einzustehen und ein Zeichen für den Frieden zu setzen.
Das Motto des Konzerts „Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt“, ein Zitat aus Beethovens 9. Sinfonie, erklang gleich fulminant zu Beginn des Konzerts. Solistisch engelsgleich von Marie Armbruster (5b) gesungen, stimmte der durch die Klasse 5a und 5b verstärkte Unterstufenchor (Leitung: Stefanie Müller-Deuschle) ausdrucksstark und stimmgewaltig in den Jubel ein.
Es folgte ein klangschönes und dynamisch sehr schön differenziertes Klavierduo von Diabelli, das Matea Gabelica 5b mit ihrer Musiklehrerin Stefanie Müller-Deuschle harmonisch am Flügel vereint zum Besten gab.
Chantal Kokkot (5d) entführte das Publikum mit spanisch anmutenden Klängen auf ihrer Gitarre in eine andere Welt, bevor Zoe Herrmann (5d) durch selbst ausgedachte rasant schnelle Akkordbrechungen die Zuhörer in Erstaunen versetzte.
Der Chor der Klassen 5 bis 7 setzte die Reise in fremde Länder fort, indem er das aus Italien stammende Partisanenlied Bella Ciao sehr musikalisch und mit raffinierten Tempovarianten vortrug.
Als Gegensatz zur ernsteren, aber leider inzwischen wieder aktuellen Thematik (morto per la libertà – für die Freiheit gestorben), zauberte das darauffolgende Lied „Over the rainbow“ eine Atmosphäre der Hoffnung. Von Jazzharmonien begleitet, sangen sich die Solistinnen Ella Hartmann (5a) und Ella Jungblut (7b) in die Herzen der Zuhörer, bevor der Chor unisono klangschön in den Harmonien der aufgenommenen Melodien schwelgte und mit der symbolischen Frage endete, warum wir nicht wie Vögel über den Regenbogen fliegen können.
In noch südlichere Gefilde lateinamerikanischen Ursprungs ging es dann mit dem intonationssicheren Bläsertrio von Sarah Moll (5b), Valentina Moll (5b) und Emily Gauß (5b). Rhythmisch von Percussionsinstrumenten geboostert und mit stilsicheren Fill-Ins von Tom Verdeil (5b) versehen, war auch dies ein richtig gelungener Beitrag.
Im nachfolgenden Block durften nicht nur wie bis dato die Schüler* innen, sondern auch ihre Lehrer*innen ihr solistisches Können unter Beweis stellen.
Irmtraud Mielebacher machte auf ihrer Altblockflöte den Anfang mit zwei Sätzen des italienischen Barockkomponisten Bellinzani. Schön ausgespielte Kantilenen des langsamen Satzes folgten virtuos gespielte Sechzehntelläufe des schnellen Satzes. Zur Auswahl der Stücke schreibt sie:
„Der erste Satz, extrem langsam und traurig, wie auch meine Gefühlswelt zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Die schier unfassbare Tatsache, dass in unserer „zivilisierten westlichen Welt“ Krieg geführt wird, Menschen auf unnötigste Weise ihr Leben verlieren, Gebäude und damit Werte zerstört werden, mit Rohstoffen völlig unbedacht umgegangen wird und damit auch unsere Umwelt völlig unnötig belastet wird, machten und machen mich auch jetzt noch sehr traurig, wie es dieser Satz von Bellinzani auszudrücken vermag. Der zweite Satz könnte die Flucht aus diesem Elend bedeuten, so schnell wie mögliche ein Ende aller Kriege.“
Gisela Stärck nahm das Publikum mit ihrer wunderbar klingenden Klarinette in die Welt des französischen romantischen Komponisten Camille Saint-Saëns. Der warme, weiche und runde Ton ihres Instruments verschmolz musikalisch zu einer Einheit mit dem erzeugten Klang ihrer Klavierbegleiterin Natalya Prokopenko, die bereits auch schon im vorigen Stück versiert begleitete.
Stefanie Müller-Deuschle präsentierte sich anschließend nicht nur wie bisher als Chorleiterin und Pianistin, sondern auch als Sängerin, die dank ihrer sowohl kraftvollen, als auch gefühlvollen Stimme mit der Interpretation der Power-Ballade von Adeles „Go easy on me“ für Gänsehautmomente sorgte.
Nach der Pause gewährte Frau Dr. Marja Wüster mit einer Präsentation Einblicke in die Arbeit der Organisation „ Ärzte ohne Grenzen“, die in über 70 Ländern der Welt Menschen in Not hilft.
Eigens für diesen Abend komponiert, leiteten Lara Schubert (6d) und Amelie Naeßl-Doms (6d) mit ihrer Eigenkomposition „Übergroße Liebe – Für den Frieden dieser Welt“ den „Friedensteil“ des Konzerts ein. Die Sechstklässlerinnen sangen und spielten sich mit viel Hingabe in die Herzen des Publikums und eroberten diese im Sturm. Wie wichtig wäre es, dass die Entscheidungsträger aller kriegführenden Länder diese beiden tollen Mädchen hören und verstehen könnten! Was für eine Leistung und was für ein beglückender und berührender Moment!
Als zweiten Beitrag für den Frieden war die Klasse 5d unter der Leitung von Irmtraud Mielebacher zu hören und zu sehen. Mit einer aufwändigen und liebevoll gestalteten kleinen Inszenierung präsentierte sich die 5d sowohl solistisch (Eva Morath, Nele Schmidt), kammermusikalisch (Helen Hengge, Reni Nägele, Zoe Hermann, Annothai Nagl) als auch chorisch mit dem Friedenslied „Licht des Friedens“.
„We are the world – we are the children“, passender könnte die Botschaft für dieses Benefizkonzert nicht gewesen sein. „It’s time to lend a hand – Es ist Zeit zu helfen“ war ein Schlüsselsatz aus dem bekannten Song von Michael Jackson und Lionel Richie. Überzeugend, motiviert bis in die Fingerspitzen und stimmgewaltig zeigte sich der Unterstufenchor mit den Chören der Klasse 5a und 5b bei der Umsetzung dieses Songs. Sehr gelungen die unterschiedlichen Stimmfarben der selbstsicher agierenden Solisten Cosima Neudecker (5b) Matea Gabelica (5b) Nevio Haas (5b) Rosalie Heuser (5c) und Louisa Hasel (5c). Sehr schön auch die choreographische Schlussgestaltung, die das Lied zu einem besonderen Highlight machten.
Lange mussten die Projektchöre der Klassen 10a/d und J1 auf ihren Auftritt warten. Aber dann war kein Halten mehr. Professionell verstärkt von Alois Temmel an der E-Gitarre und Bernd Kempter (10d) am Schlagzeug waren die zwei letzten Songs „Every breath you take“ und „Happy ending“ von überbordender Spielfreude, Power, Präzision und Leidenschaft geprägt.
Der aus 5 Ensembles zusammengesetzte große Chor; Klasse 5a, Klasse 5b, Unterstufenchor, Projektchor Klasse 10a/d und Projektchor J1 (Leitung: Stefanie Müller-Deuschle), verschmolz nun zu einer beeindruckenden klanggewaltigen Einheit, die vor Motivation und Freude nur so sprühte. Kleine Solisten (Hadi Bance (5b), Saida Bance (5b), Nevio Haas (5b) Moritz Roth (5b) rappten und sangen mit großen Solisten (Florian Germann (10d), Katharina Schmachtl-Mauser (10d), Laura Wilhelm (10a) in souveräner und beeindruckender Weise. Der auf über hundert Sänger angewachsene hervorragende Chor setzte mit seinen brillanten Solisten die Höhepunkte am Ende des Konzerts.
Welch großartige Leistung, die klar machte, wir sind das RNG, wir halten und stehen zusammen. Wir setzen uns mit unseren Talenten für eine bessere Welt ein.
Mit dem dreistimmigen Friedens-Kanon „Dona nobis pacem“, der die gesamte Schulgemeinschaft vereinte, endete dieser unvergessliche Abend, der allen Anwesenden vor Augen führte: Wer mit Liebe und Leidenschaft Musik macht, kann die Welt heller machen.
Wir danken der grenzenlosen Großzügigkeit des Publikums für 3793,54 Euro, die allein an diesem Abend an Spenden eingenommen wurden. (StMIMGSAT)
Fotos und Videos von Ow, Hannah Cöster, Ida Klaus und Hannah Offenwanger