Eine erste Idee, am Rupert-Neß-Gymnasium (RNG) Wangen eine Projektpartnerschaft mit einer Schule im ostafrikanischen Uganda zu installieren, hatte im Jahr 2001 Georg Biehl, langjähriger Lehrer für Deutsch und katholische Religion an der Schule. Alle hierzu gehörigen Aktivitäten in Wangen sollten an der Schule in der Uganda-AG gebündelt werden. Die Verbindung in die Provinz und Diözese Masaka im Südwesten von Uganda gelang ihm über eine bereits viele Jahre andauernde Freundschaft zwischen den Wangener Familien Schöllhorn und Riese und dem früheren Bischof Dungu in Masaka. Die dortige Diözesanleitung schlug ihm die St.Joseph-Mary-Secondary-School (JOSMA) in Mbiriizi, ca. 30 km südwestlich von Masaka, als Einsatz- und Partnerschule vor, die mit ihren damals gerade noch ca. 150 Schüler*innen dringend der Unterstützung bedurfte.
Zwischen 2001 und 2003 gehörte Georg Biehl dem Vorbereitungsteam an, das am RNG für den Sommer 2003 ein umfangreiches und aufwendiges Projekt „Schule als Staat“ plante. Der eine Woche andauernde enorme Erfolg des Staats „Ludwegas“ warf neben tollen Aktivitäten an der Schule auch einen fünfstelligen Reingewinn ab, den die Schule komplett für den Bau zweier Schulgebäude auf dem Gelände von JOSMA einsetzen konnte. Damit konnte die Schulpartnerschaft mit dem RNG starten und die Uganda-AG nahm ihre Arbeit auf. Ansprechpartner vor Ort war Father Adrian Ssemwanga, Pfarrer in Mbiriizi und zugleich Beauftragter der Diözese an der Schule.
Bereits ein Jahr später flogen mit den Abiturientinnen des Jahrgangs 2004, Sara Hege und Jenny Heim, erstmals zwei Volontäre des RNG nach Uganda, um für ein Jahr lang als sehr junge Lehrerinnen in JOSMA mitzuarbeiten. Sie unterrichteten hauptsächlich Deutsch, eine in Uganda allgemein sehr gefragte Fremdsprache, dazu engagierten sie sich im musischen und im sportlichen Bereich. Da sie in der örtlichen Pfarrei nahe der Schule wohnten, konnten sie die afrikanischen Jugendlichen im Alter ab 13 Jahren abends, am Wochenende und in den Ferien in vielfältiger Weise auch außerunterrichtlich unterstützen, z.B. mit Nachhilfe und bei Prüfungsvorbereitungen.
Für Sara und Jenny war ihr Einsatz in Mbiriizi eine prägende und unvergessliche Erfahrung. Bis zum Jahr 2017 hat das RNG insgesamt 26 junge Schulabgänger*innen in ein einjähriges Freiwilligenjahr entsandt und deren Aufenthalt mitfinanziert, für sie alle war diese Zeit in ihrer persönlichen Entwicklung enorm wichtig. Nicht weniger wichtig war für viele junge afrikanische Schüler*innen die oft erste andauernde Begegnung mit Weißen, den „muzungus“.
Der Einsatzort für die von der Uganda-AG ausgesandten Volontäre wechselte in den Jahren 2009 nach Sembabule und 2015 nach Kabuwoko, beide Orte liegen in der Diözese Masaka. Seit 2009 ist Father Francis Lubega unser Ansprechpartner vor Ort. Auch in Wangen gab es in der Uganda-AG während dieser Jahre Stabwechsel, 2011 zu Andreas Vochezer und 2018 zu Petra Stüber.
Sehr wichtig für eine gelingende Zusammenarbeit waren mehrere Reisen der verantwortlichen Lehrkräfte nach Uganda in den Jahren 2006, 2009 und 2011, im Frühjahr 2014 und 2018 bildeten langjährige Mitglieder der Uganda-AG, d.h. Oberstufenschüler*innen des RNG, jeweils den Kern der Reisegruppe.
Seit 2018 konzentriert sich die Uganda-AG wieder auf die finanzielle Unterstützung größerer Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Schulen in Kabuwoko und im Heimatort Kisaalizi von Fr. Francis, welche sie neben regelmäßig an der Schule stattfindenden Sponsorenläufen und zahlreichen weiteren Aktivitäten in ihrer Schule, dem RNG, und in der Stadt Wangen generiert.
Uganda ist ein ostafrikanisches Binnenland mit einer großen Landschaftsvielfalt.
Unsere Hilfsprojekte in Uganda: aktuell Kabuwoko und Kisaalizi (grün)
und früher Mbiriizi und Sembabule (rot)