In der städtischen Galerie in der Badstube in Wangen zeigte der Künstler Stefan Bircheneder unter dem Ausstellungstitel „Schichtwechsel“ von April bis Juli seine Bilder. Ein guter Grund, wie Frau Bräuer und Herr Wörrle fanden, mit ihren Kunst-Leistungskursen diese Ausstellung zu besuchen.
Vor Ort war die Irritation groß: Ist dieses Fluchtwegschild echt? Und der Feuermelder? Ja, ist es. Fast alles ist gemalt, egal ob Aufkleber, Scharniere oder Fliesen. Auf die anfängliche Irritation aller folgte Faszination. Die realistische Malweise führt dazu, dass es manch einer gar nicht fassen konnte und dachte, die Gegenstände seien echt.
Stefan Bircheneder ist fasziniert von stillgelegten Fabriken und arrangierte seine Werkstücke, auf Leinwand gemalt, zu Räumen, die eine fiktive Fabrik abbilden. Sie sollen an eine uniformierte Arbeitswelt mit wenig privaten Rückzugsmöglichkeiten erinnern. Eine Sitzbank und verschiedene Spinde werden zu einer Umkleide, ein Schreibtisch und Schränke werden zu einem Büro.
Der ausgebildete Kirchenmaler und Restaurator beherrscht sein Handwerk derart perfekt, dass man von klassischer Leinwandmalerei über dreidimensionale Objekte, bis hin zu raumgreifenden Environments immer wieder auf den Trompe-l’oeil -Effekt hereinfällt. Es gilt viel zu sehen und noch genauer hinzuschauen; denn die durchaus tiefgründigen und gesellschaftskritischen Motive und humorvollen Titel der Werke geben durch ihre Wortspiele eine Facette von Bircheneders Charakter und Gedankenwelt preis. Durch eine aufschlussreiche Führung von Babette Caesar, für die wir uns nochmals herzlich bedanken, wurde ein kleiner Einblick in die Arbeit des Künstlers gegeben; wie viel Zeit das Malen solch eines Bildes in Anspruch nimmt und wie so eine Ausstellung überhaupt zu Stande kommt. Fasziniert, inspiriert und begeistert können sich die Schüler und Schülerinnen nun wieder ihren eigenen Arbeiten widmen.
Wir freuen uns schon auf die kommende Ausstellung, die wir sicherlich im Herbst besuchen werden und sind glücklich darüber, immer wieder über den Tellerrand des schulischen Kunstsaals blicken zu können und hier in Wangen so hochkarätige Werke vor Ort besichtigen zu dürfen.
Wer diese außergewöhnliche Ausstellung noch nicht besucht hat, sollte sich beeilen, die Werke sind noch bis zum 7. Juli 2024 zu besichtigen.
Text und Bilder: Ida Klaus & Alexandra Bräuer