Revolution – Geschichte und Musik mal anders

Revolution – Geschichte und Musik mal anders

„Revolution“ – unter dieser Überschrift stand das Jugendkonzert, welches die Musikprofilklasse 8 und unsere Jahrgangsstufen 9 – J2 am 7. November in der Stadthalle erleben durften.

Geschichtsträchtige und für Deutschland bedeutende Tage umrandeten das Konzert. Der 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) wurde einen Monat früher gefeiert und der 9. November (u.a. Jahrestag der Novemberrevolution in Berlin, Jahrestag des Mauerfalls, aber auch Jahrestag der Novemberprogrome/“Reichskristallnacht“) folgte fast unmittelbar.

Die Bläserphilharmonie Baden-Württemberg unter der Leitung von Toni Scholl war zu Gast am RNG und spielte eigens für dieses Konzert arrangierte und zum Teil aufs Wesentliche gekürzte Werke quer durch die Musikgeschichte. Jill Weinmann moderierte das Konzert und erklärte in aller Kürze und doch präzise die Zusammenhänge der Musik zu revolutionären Geschichtsereignissen oder das, was an der Musik selbst revolutionär war, bzw. die Weise zu Komponieren revolutionierte.

Im Themengebiet zur französischen Revolution erklang z.B. die „Marseillaise“ (die französische Nationalhymne) und Teile aus Beethovens Eroica. Beethoven war zweifelsohne ein Revolutionär der Musikgeschichte, aber auch politisch aktiv. Seine ursprüngliche Widmung der 3. Sinfonie an Napoleon zog er wütend nach Napoleons Kaiserkrönung zurück. Wer hat eigentlich
wahrgenommen, mit welchem anderen bekannten Musikstück die Eroica im Arrangement verknüpft wurde?

Ohne den Jazz gäbe es unsere moderne Popmusik nicht. Doch hinter diesem Kapitel Musikgeschichte steckt die traurige Geschichte der Sklaverei in Amerika, letzten Endes aber auch die Befreiung von dieser. Friedliche Revolutionen sind ein Grund zu Freude und es bietet sich an, dies musikalisch zu feiern. Die Scorpions z.B. besangen in „Wind of Change“ ein Loblied auf den Fall der Berliner Mauer und sendeten damit eine Botschaft des Friedens. Die 1991 erschienene Single ist die bis heute
erfolgreichste Single aus deutscher Produktion. Doch der Krieg in der Ukraine lässt Sänger Klaus Meine verzweifeln. Kurzer Hand wird der Text umgeschrieben und in allen live-Konzerten erklingt seither „Now listen to my heart – It says Ukraine, waiting for the wind to change.“

Dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern es uns allen ein Anliegen sein sollte, Frieden zu schützen, war schließlich am Ende die Botschaft des Konzerts. Vielen Dank an die Bläserphilharmonie BW, die diese musikalisch inspirierende Stunde möglich gemacht hat. (Mb)

Fotos: Ida, Sue – Video: Ow