Rund 600 Jugendliche, 180 Berufe und jede Menge wertvolle Tipps für die Berufswahl: Die jährliche Rotary-Berufsinfo „Schule und Beruf“ am RNG hat erneut großen Anklang gefunden und viele junge Menschen bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützt. „Es hat sich gelohnt, hierher zu kommen“, sagt beispielsweise der 15-jährige Collin. „Ich habe viele gute Informationen erhalten.“
Konkrete Infos und breiter Überblick
Collin hatte sich gezielt auf diesen Berufsinfo-Abend vorbereitet und wusste schon im Vorfeld ganz genau, über welche Berufsfelder er sich informieren möchte: Er hatte das Finanzwesen und die Informatik im Blick. Jetzt nutzte er die Gelegenheit, um mit erfahrenen Praktikern über seine Berufswünsche zu sprechen. Am Ende des Abends war er zufrieden und zuversichtlich: Alles, was er wissen wollte, hat er hier erfahren.
Andere Jugendliche hingegen wollten sich erst einmal einen Überblick über die Vielfalt der Berufswelt verschaffen und sich in der Breite informieren, so wie zum Beispiel die 15-jährige Hanna. „Die meisten von uns haben noch keine Ahnung, was sie werden wollen. Aber es ist sehr interessant zu sehen, was es für Berufe gibt“, sagt sie. Leonie (16) hat indes schon ein konkretes Berufsziel. Sie nutzte den Abend, um noch mehr Details dazu zu erfahren und um gleichzeitig auch nach Alternativen Ausschau zu halten. Magdalena (15) wiederum freute sich, dass sie in so kurzer Zeit so viele Informationen über duale Studiengänge im Bankenwesen erhalten konnte.
Berufsorientierung als Kernaufgabe
Wenn die Mitglieder der beiden veranstaltenden Rotary Clubs (RC) Isny-Allgäu und Wangen-Isny-Leutkirch solche Rückmeldungen bekommen, dann sind sie sich ganz sicher: „Der Aufwand lohnt sich“, erklärt Mario Bernhard vom RC Wangen-Isny-Leutkirch. Er gehört dem gemeinsamen Organisationsteam an und ist überzeugt: „Es lohnt sich, weil wir sehen, wie motiviert die Jugendlichen mitmachen, sich informieren und viele Impulse mitnehmen“, sagt er.
Um dies zu ermöglichen, stecken die Rotarier viel Zeit und Geld in diese Veranstaltung, die es bereits seit dem Jahr 1979 gibt. Sie kümmern sich um Inhalte, Referenten, organisatorische Details und übernehmen auch die Kosten für die Busse, die die Schülerinnen und Schüler aus insgesamt elf Schulen in Isny, Wangen, Leutkirch, Lindenberg, Kisslegg und Bad Wurzach zum Berufsinfo-Abend bringen und wieder nach Hause fahren.
Warum dieser Aufwand? „Wir betrachten es als unseren gemeinsamen Auftrag, jungen Menschen eine berufliche Orientierung bei der Berufswahl zu geben“, erläutert Thomas Amann, Past-Präsident des RC Isny-Allgäu und ebenfalls Mitglied im Organisationsteam. Dazu arbeiten die beiden Rotary Clubs eng zusammen, während unsere Schule die Räumlichkeiten für die Berufsinfo zur Verfügung stellt. „Wir freuen uns über diese Kooperation“, erklärt Andreas Vochezer.
Sehr interessierte Jugendliche
Jedes Klassenzimmer hatte an diesem Abend einen eigenen Schwerpunkt: Soziale, kaufmännische oder technische Ausbildungsberufe waren ebenso vertreten wie duale Studiengänge, Berufsfachschulen oder Berufe bei Behörden. Für jeden Beruf gab es Ansprechpartner, die aus ihrem beruflichen Erfahrungsschatz berichteten und die Fragen der Jugendlichen beantworteten.
Einer von ihnen war Prof. Dr. Kurt Grillenberger, Gesamtschulleiter der Naturwissenschaftlich-Technischen Akademie nta Isny. Seit vielen Jahren kommt er hierher, um Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken und um auf die Ausbildungsmöglichkeiten seiner Berufskollegs aufmerksam zu machen. „Eine tolle Veranstaltung“, lobt er und fügt hinzu: „Mir fällt besonders auf, dass die Schülerinnen und Schüler alle sehr nett und sehr interessiert sind.“ Viele andere Referentinnen und Referenten bestätigen diese Beobachtung.
Mit Herz, Vision und Mut
Ständig umlagert war an diesem Abend auch der Lebenslauf-Check. Die Personalmanagerin Maryeke Kessler und der Christian Eineder prüften mitgebrachte Lebensläufe und gaben praktische Tipps für deren formale und inhaltliche Gestaltung. Sehr praxisbezogen war auch der kurze Eröffnungsvortrag von Rotary-Mitglied Christian Eineder. Er erläutere die „Top 3 für die Berufswahl“. Erstens riet er den Jugendlichen, auf ihr Herz zu hören und sich zu fragen: „Was berührt mich, was bewegt mich, was interessiert mich?“. Zweitens empfahl er ihnen, eine bildliche Vorstellung (Vision) von ihrem Berufsleben zu entwickeln und den Weg dorthin zu klären und abzusichern. Und drittens sprach er ihnen Mut zu, „den Weg zu gehen, den ihr Euch ausgesucht habt mit allen Konsequenzen“. (Rot)
Bilder: Sue