Schon zum 19. Mal wurde an unserer Schule interessierten Schülerinnen und Schülern durch die CrossCultureNight in Bregenz die Möglichkeit geboten, einen Einblick in die faszinierende Welt des Musiktheaters zu erhalten. Zum zweiten Mal in Folge erweiterten die Organisatoren Stefanie Müller-Deuschle und Andreas Vochezer den Kreis der Musikbegeisterten, indem sie alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis J1 des RNG ansprachen, an der öffentlichen Generalprobe für Jugendliche dabei zu sein
2017 folgten dieser Einladung 277 junge Menschen unserer Schule, darunter auch Austauschpartner aus Frankreich, Südafrika und Irland.Obwohl die französische Oper Carmen von Georges Bizet schon letztes Jahr in Bregenz über die Bühne ging, war das Interesse immer noch groß. Für fast 160 junge RNG-Opernfans und ihre Begleiter konnten wieder Karten erworben werden.
An einem wolkenlosen, heißen Sommertag, war es dann soweit:
„Wir wurden mit dem Bus bereits nachmittags in Wangen geholt und direkt zur Seebühne gebracht. In der Zeit bis zum Beginn des Stücks konnten wir Bregenz und den See bewundern und erhielten eine Einführung in die Handlung sowie eine Information über die Charaktere und das Aussehen der Hauptpersonen. Anschließend wurden wir über den faszinierend riesigen technischen und organisatorischen Aufwand aufgeklärt, welcher 1600 Akteure, Stuntmänner, Organisatoren und Techniker in Anspruch nahm.
Während der mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnenden Oper konnten wir das Ergebnis dann selbst bewundern. Es war fantastisch. Das Problem, dass durch den See kein Orchestergraben möglich ist, wurde geschickt gelöst: Der Dirigent des sich im Festspielhaus befindenden Orchester mit Chor wurde bildlich auf für die Sänger sichtbare Bildschirme ausgestrahlt, sodass das Klangbild ideal passte. Dieses wurde durch die sich um das Publikum verteilten und im Bühnenbild verbauten Lautsprecher so ideal an den Zuhörer weitergegeben, dass man sogar mit geschlossenen Augen den Eindruck hatte hören zu können, wo auf der Bühne sich die Musiker befanden. Beeindruckend ist auch die Leistung des Orchesters sowie der Hauptrollen, die zwei Stunden lang fast am Stück fehlerfrei musizierten. Besonders auch die Akteure, deren Stimmen unglaublich klangen, trotz gleichzeitiger körperlicher Aktivitäten wie Tänze, die teilweise sogar im Wasser stattfanden oder das Klettern am Bühnenbild, welches einen unglaublichen Eindruck hinterließ. Es wechselte von einer gefüllten Stadt mit spielenden Kindern und Zigeunerfrauen zu einem Tanzlokal und von diesem zu einem Schmugglerversteck und einer Kampfarena. Hierbei war es sehr eindrucksvoll wie auf der selben Bühne jeweils durch Tanz, Musik und Bestrahlung des Bühnenbildes eine komplett neue Stimmung hervorgerufen wurde. Als besonders mitreißend empfand ich den Akt, der bei den Schmugglern spielte. Diese kletterten und seilten sich über die ganze Bühne ab und auf manchen Karten des Bühnenbildes begann ein Feuer zu brennen, zusätzlich zu der riesigen Zigarette, die zu glühen und qualmen begann. Dies übertrug die Stimmung mit Gänsehaut auf den Zuhörer. Durch die ausgestrahlte Übersetzung des Gesangs ins Deutsche wurde man von der Geschichte gepackt und fühlte am Ende der Oper mit der Hauptperson Carmen, die schon zu Beginn die Herzen der Zuschauer erobert hatte, als diese von ihrem ehemaligen Liebhaber ertränkt wird. Obwohl wir schon im Voraus über diesen „Trick“ aufgeklärt wurden, war es unmöglich zu sehen wie die attraktive Schauspielerin und Sängerin Carmen zwei Minuten unter Wasser während des Kampfes mit Sauerstoff versorgt wurde.
Insgesamt war das gesamte Stück sowohl technisch als auch musikalisch und tänzerisch völlig mitreißend, womit sich der Besuch mehr als gelohnt hat und für´s kommende Jahr ein Besuch der CrossCultureNight auf jeden Fall weiterzuempfehlen ist.“ (Antonia Leipolz)