Schule sollte grundsätzlich den Schülerinnen und Schülern den Blick in die Zukunft öffnen, dabei ist aber eine Betrachtung der Vergangenheit unumgänglich. Unter dem Schlagwort “Aus der Gesichte lernen” begründet der Bildungsplan von 2016 dies wie folgt:
„Indem die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht die historischen Wurzeln der Gegenwart aufspüren und dabei untersuchen, wie ihre Lebenswelt entstanden ist, lernen sie, sich in der Gegenwart zu orientieren und Wertmaßstäbe für ihr künftiges Handeln zu entwickeln. Sie erleben im Geschichtsunterricht anschaulich den Zusammenhang zwischen gestern, heute und morgen. Geschichte hilft ihnen auf diese Weise, die Welt der Gegenwart besser zu verstehen und Orientierung für die Gestaltung ihrer Zukunft zu gewinnen, denn „Zukunft braucht Herkunft“ (Odo Marquard).”
Der Bildungsplan in Geschichte beruht auf dem Prinzip eines Spiralcurriculums, was bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur die Vergangenheit in zwei Durchgängen beleuchtet haben. In den Klassen 6-9 wird im ersten Durchgang die Antike, das Mittelalter und und die Neuzeit behandelt. Der deutschen Geschichte wird dabei ein besonderer Fokus verliehen. Ausgehend von Problemen der Gegenwart in einer globalisierten Welt wenden sich die Schülerinnen und Schüler in der Klasse 10 drei Kulturräumen zu: China, Russland und der Türkei. Sie fragen nach den historischen Wurzeln der gegenwärtigen Probleme in diesen (ehemaligen) Imperien. Durch diesen Perspektivenwechsel lernen die Schülerinnen und Schüler die historische Eigenständigkeit dieser Staaten kennen. Im zweiten Durchgang analysieren die Schülerinnen und Schüler in den Klassen 11 und 12 das 19. und 20. Jahrhundert auf einer abstrakteren und theoretischen Ebene. Schwerpunkt bildet auch hier wiederum die deutsche Geschichte, wobei der vergleichende Blick zu den europäischen Nachbarn und zu den Vereinigten Staaten fortwährend Bestandteil des Unterrichts ist.
Im Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler Geschichte auf verschiedenen Ebenen erfahren. „Dies gilt zum Beispiel für vertraute Gebäude im eigenen Wohnort ebenso wie für regionale Besonderheiten und überregionale Strukturen im weiteren nationalen und europäischen Umfeld, aber auch für globale Zusammenhänge und Konflikte, die bis in ihren Alltag hineinreichen. Die Schülerinnen und Schüler können so ihre nähere und fernere Umwelt mit zusehends geschärftem historischem Blick „lesen“ und erfahren damit gleichzeitig die Veränderlichkeit und Veränderbarkeit der Gegenwart.” (Bildungsplan 2016)
Fester Bestandteil des Schulcurriculums sind zudem Exkursionen in die Wangener Badstube (Klasse 6) und zur KZ-Gedenkstätte Dachau (Klasse 9). Seit Jahrzehnten ist der Leistungskurs Geschichte eine feste Größe der gymnasialen Oberstufe. Durch Studienfahrten in europäische Hauptstädte (Berlin, London, Paris, Prag, Rom) in der Klasse 12 erleben die Schülerinnen und Schüler Geschichte vor Ort.