Zum Tag des Gedenkens

Zum Tag des Gedenkens

In der Woche des Holocaust-Gedenktags nahm die Fachschaft Geschichte (Idee und Leitung des Projekts: Carina Herdt) das Schicksal der Sinti und Roma in den Fokus. Zur Veranstaltung für RNG-Schülerinnen und -Schüler der Klassen 9 bis J2 am Mittwoch, den 29. Januar in der Stadthalle, kamen zwei außergewöhnliche Gäste: Pfarrerin Silke Stürmer, Beauftragte für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma, und Madeleine Kehrer, engagierte Sintezza aus Ravensburg.

Ein Film und ein Gespräch mit Tiefgang

Die Reise begann mit einem Film, der den oft übersehenen Alltag der Sinti und Roma beleuchtet und Vorurteile entlarvt. Was bedeutet es, Teil einer Minderheit zu sein, die über Jahrhunderte hinweg Diskriminierung erfahren hat? Anschließend nahm Madeleine Kehrer das Publikum mit auf eine persönliche Reise. In einem offenen Interview sprach sie über die Geschichte ihrer Gemeinschaft, die Schrecken des KZ Auschwitz und die Herausforderungen von Alltagsrassismus, dem Sinti und Roma bis heute ausgesetzt sind.

Gedenken, das unter die Haut geht

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird der Opfer des Holocaust gedacht. Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen trugen eindrucksvolle Textauszüge einer Überlebenden vor und entzünden symbolisch LED-Gedenkkerzen auf der Bühne – ein leuchtendes Zeichen gegen das Vergessen. Begleitet wurde die Zeremonie von einem RNG-Quintett, dessen Musik den Moment mit Leben erfüllt.

Warum habt ihr weggesehen?

Den Abschluss bildete ein eindringlicher Blick in die Gegenwart. „Warum habt ihr weggesehen?“ – diese Frage fordert auf, die Lehren der Geschichte auf die heutigen Herausforderungen anzuwenden. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und für Menschlichkeit einzustehen. Diese besondere Veranstaltung verbindet Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Sie ist ein Appell an alle, den Mut aufzubringen, hinzusehen und zu handeln – für eine Welt, in der Respekt und Empathie den Ton angeben.

Fotos: Sue, Isabel